Weltweite Befragungen der Internationalen Alzheimer Gesellschaft (ADI) haben ergeben, dass sich rund 90 Prozent der Bevölkerung – egal welchen Alters – Sorgen um ihre künftige Gedächtnisleistung macht. Demenz ist ein echtes Schreckgespenst. Viele Menschen, die Angst haben eine Demenz zu entwickeln, wollen sich präventiv um ihr Gehirn kümmern. Aber: Sie wissen nicht, wie das gehen könnte.
Eine aktuelle finnische Studie hat ergeben, dass heute 40 Prozent der Demenzerkrankungen verhindert werden könnten. Sicher ist, dass sich jeder und jede schon früh im Leben effektiv um die eigene Hirngesundheit bemühen kann, „denn es ist eine lebenslang erworbene Erkrankung, der man ab dem Kindesalter durch Bildung vorbeugen kann“, weiß Stefanie Auer, die an der Universität für Weiterbildung Krems zum Thema forscht. Einen großen Hebel sieht sie daher in der breiten Vermittlung des Wissens darüber, wie Hirngesundheit gefördert werden kann. Mit dem Projekt „Gesundes Museum“, das noch bis Ende August 2026 läuft, möchten Stefanie Auer und Team herausfinden, ob Museen Orte der Begegnung und geistigen Stimulation sein können.
Gehirnjogging erwünscht
Gezielte Gedächtnistrainingsgruppen sind nicht für alle ein attraktives Angebot, auch wenn die Forscherin zu berichten weiß, dass es dort lustiger zugeht, als man vielleicht denkt. Manche fangen mit Sudokus an oder bauen schwierige Wortsuchspiele am Handy in ihren Alltag ein. Wieder andere belegen einen Sprachkurs. Aber das kann auch überfordernd sein. Stefanie Auer hat im Rahmen ihrer langjährigen Forschungsarbeit Fördermethoden für verschiedene Phasen der Demenz entwickelt und die Bewusstseinsbildung auf Gemeindeebene vorangetrieben. Es ist schon viel gelungen beim Abbau des Stigmas, aber gelingende Prävention bemüht sich gerade um schwierige Zielgruppen: „Wir wollten ein Programm entwickeln für einsamkeitsgefährdete Personen, die wenig Erfahrung mit Museumsbesuchen haben und durch ein ausgeschildertes Gedächtnistraining nicht motiviert werden. Beim Vorbeugen gilt: je früher, desto besser. Es ist jedoch nie zu früh, aber auch nie zu spät, in Sachen Hirngesundheit aktiv zu werden. Ergebnis unseres Projekts soll letztlich ein Leitfaden für Museen sein, wie sie zu einem ‚Gesunden Museum‘ werden können.“
Subtile Trainingseinheiten im Rahmen der Kunstvermittlung
Auch Kunst kann kognitive Stimulation bieten und das schöne Ambiente zusätzlich ein Wohlgefühl erzeugen. Das Projekt geht für die Prävention einen kleinen Umweg, indem es Menschen, die zuhause einsam sind, ins Museum einlädt. In Fokusgruppen wurden die Bedürfnisse der Zielgruppe erkundet und mögliche Multiplikator*innen für das Projekt zu einem Netzwerk verknüpft. Mit dem Kunsthistorischen Museum als Kooperationspartner wurde ein Zyklus mit vier Themen entworfen. Methodisch geht es zunächst wie sonst auch um das direkte Erleben der Kunst, mit allen Details und vertiefter kunsthistorischer Besprechung. Die Kulturvermittler*innen regen gleichzeitig die Interaktion in und mit der Gruppe an. Ganz subtil geht es darum, sich zu bewegen und verschiedene Perspektiven einzunehmen, indem man beispielsweise eine Figur in einer Szene nachahmt, die erraten werden muss. „Wir haben schon im ersten Durchgang Faszinierendes gesehen: wie Personen sich erstmals getroffen und sofort eine gemeinsame Ebene gefunden haben. Wir erkunden die Möglichkeit, wie museale Räume zu Wohlfühlorten werden, in denen sich jeder und jede willkommen fühlt“, erklärt Stefanie Auer. Zeitdruck und Erfolgsdruck haben hier keinen Platz, wohl aber das Verweilen vor den Kunstwerken auf mitgebrachten Hockern. Der Museumsbesuch ist im Rahmen des Projekts kostenlos.
Weltweite Befragungen der Internationalen Alzheimer Gesellschaft (ADI) haben ergeben, dass sich rund 90 Prozent der Bevölkerung – egal welchen Alters – Sorgen um ihre künftige Gedächtnisleistung macht. Demenz ist ein echtes Schreckgespenst. Viele Menschen, die Angst haben eine Demenz zu entwickeln, wollen sich präventiv um ihr Gehirn kümmern. Aber: Sie wissen nicht, wie das gehen könnte.
Eine aktuelle finnische Studie hat ergeben, dass heute 40 Prozent der Demenzerkrankungen verhindert werden könnten. Sicher ist, dass sich jeder und jede schon früh im Leben effektiv um die eigene Hirngesundheit bemühen kann, „denn es ist eine lebenslang erworbene Erkrankung, der man ab dem Kindesalter durch Bildung vorbeugen kann“, weiß Stefanie Auer, die an der Universität für Weiterbildung Krems zum Thema forscht. Einen großen Hebel sieht sie daher in der breiten Vermittlung des Wissens darüber, wie Hirngesundheit gefördert werden kann. Mit dem Projekt „Gesundes Museum“, das noch bis Ende August 2026 läuft, möchten Stefanie Auer und Team herausfinden, ob Museen Orte der Begegnung und geistigen Stimulation sein können.
Gehirnjogging erwünscht
Gezielte Gedächtnistrainingsgruppen sind nicht für alle ein attraktives Angebot, auch wenn die Forscherin zu berichten weiß, dass es dort lustiger zugeht, als man vielleicht denkt. Manche fangen mit Sudokus an oder bauen schwierige Wortsuchspiele am Handy in ihren Alltag ein. Wieder andere belegen einen Sprachkurs. Aber das kann auch überfordernd sein. Stefanie Auer hat im Rahmen ihrer langjährigen Forschungsarbeit Fördermethoden für verschiedene Phasen der Demenz entwickelt und die Bewusstseinsbildung auf Gemeindeebene vorangetrieben. Es ist schon viel gelungen beim Abbau des Stigmas, aber gelingende Prävention bemüht sich gerade um schwierige Zielgruppen: „Wir wollten ein Programm entwickeln für einsamkeitsgefährdete Personen, die wenig Erfahrung mit Museumsbesuchen haben und durch ein ausgeschildertes Gedächtnistraining nicht motiviert werden. Beim Vorbeugen gilt: je früher, desto besser. Es ist jedoch nie zu früh, aber auch nie zu spät, in Sachen Hirngesundheit aktiv zu werden. Ergebnis unseres Projekts soll letztlich ein Leitfaden für Museen sein, wie sie zu einem ‚Gesunden Museum‘ werden können.“
Subtile Trainingseinheiten im Rahmen der Kunstvermittlung
Auch Kunst kann kognitive Stimulation bieten und das schöne Ambiente zusätzlich ein Wohlgefühl erzeugen. Das Projekt geht für die Prävention einen kleinen Umweg, indem es Menschen, die zuhause einsam sind, ins Museum einlädt. In Fokusgruppen wurden die Bedürfnisse der Zielgruppe erkundet und mögliche Multiplikator*innen für das Projekt zu einem Netzwerk verknüpft. Mit dem Kunsthistorischen Museum als Kooperationspartner wurde ein Zyklus mit vier Themen entworfen. Methodisch geht es zunächst wie sonst auch um das direkte Erleben der Kunst, mit allen Details und vertiefter kunsthistorischer Besprechung. Die Kulturvermittler*innen regen gleichzeitig die Interaktion in und mit der Gruppe an. Ganz subtil geht es darum, sich zu bewegen und verschiedene Perspektiven einzunehmen, indem man beispielsweise eine Figur in einer Szene nachahmt, die erraten werden muss. „Wir haben schon im ersten Durchgang Faszinierendes gesehen: wie Personen sich erstmals getroffen und sofort eine gemeinsame Ebene gefunden haben. Wir erkunden die Möglichkeit, wie museale Räume zu Wohlfühlorten werden, in denen sich jeder und jede willkommen fühlt“, erklärt Stefanie Auer. Zeitdruck und Erfolgsdruck haben hier keinen Platz, wohl aber das Verweilen vor den Kunstwerken auf mitgebrachten Hockern. Der Museumsbesuch ist im Rahmen des Projekts kostenlos.
Bestehende Räume und ungewöhnliche Settings erschließen
Menschen sind soziale Wesen. Gespräche zu führen, sich auseinanderzusetzen, füreinander da zu sein, sind fundamental wichtige menschliche Bedürfnisse, ebenso wie der künstlerische Ausdruck und die Auseinandersetzung damit. Im Museum lässt sich all das kombinieren: Stimulation, soziale Interaktion und Bewegung. Im KHM sind mehrere Kunst-und Kulturvermittler*innen in das Projekt involviert (Julia Häußler, Veronika Lux, Andrea Marbach, Una Matanović und Anna Nowak). Verschiedene Vermittlungs-Stile werden auf die Wirkung in der Gruppe hin untersucht. Es wäre künftig auch denkbar, sich als Kunstvermittler*in gezielt zu diesem Thema weiterzubilden. Im Rahmen des Projektbudgets ist für jeden Zyklus mit vier Kursen eine Verlaufsbeobachtung der Gruppe vorgesehen mit Fokus auf Stimmung, Interaktion, Akzeptanz etc. Eine Gruppe umfasst rund zehn Personen, rund 80 Menschen sollen das Programm im Rahmen des Projekts durchlaufen.
Interessant ist der Ansatz auch für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Stefanie Auer: „Wer sich Sorgen um das Gedächtnis macht, soll nicht mit dem Spruch ‚Machen Sie sich keine Sorgen‘ abgespeist, sondern auf einen Präventionspfad vermittelt werden. Wir bemühen uns um neue interessante Angebote und diese können dann verschrieben werden“.
Astrid Kuffner
12 Antworten
Das wäre fein für mich! Gibt es im Waldviertel- Bezirk Waidhofen an der Thaya auch Angebote?!👍🐞
Liebe Frau Pöcksteiner!
Das Forschungsprojekt „Gesundes Museum“ steht noch am Anfang und wird als Pilot im Kunsthistorischen Museum in Wien durchgeführt. Wenn der Leitfaden Ende 2026 fertig ist, werden sich hoffentlich viele Museen in GANZ Österreich als Räume für Hirngesundheit öffnen können. Weitere Informationen siehe Link:https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/bildung-kunst-architektur/departments/kunst-kulturwissenschaften/zentren/kulturen-und-technologien-des-sammelns/forschung/demenzpraevention-mit-kunst-und-kulturvermittlung.html
Ihr ask-Team
Möchte gerne in Krems teilnehmen
Bitte um Information und Termin
Das Forschungsprojekt „Gesundes Museum“ steht noch am Anfang und wird als Pilot im Kunsthistorischen Museum in Wien durchgeführt. Wenn der Leitfaden Ende 2026 fertig ist, werden sich hoffentlich viele Museen in GANZ Österreich als Räume für Hirngesundheit öffnen können. Weitere Informationen siehe Link:https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/bildung-kunst-architektur/departments/kunst-kulturwissenschaften/zentren/kulturen-und-technologien-des-sammelns/forschung/demenzpraevention-mit-kunst-und-kulturvermittlung.html
Ihr ask-Team
Welche Angebote gibt es in Krems?
Liebe Frau Maurer!
Das Forschungsprojekt „Gesundes Museum“ steht noch am Anfang und wird als Pilot im Kunsthistorischen Museum in Wien durchgeführt. Wenn der Leitfaden Ende 2026 fertig ist, werden sich hoffentlich viele Museen in GANZ Österreich als Räume für Hirngesundheit öffnen können. Weitere Informationen siehe Link:https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/bildung-kunst-architektur/departments/kunst-kulturwissenschaften/zentren/kulturen-und-technologien-des-sammelns/forschung/demenzpraevention-mit-kunst-und-kulturvermittlung.html
Ihr ask-Team
Würde mich ebenfalls interessieren. Wo und wann wäre da die Möglichkeit im Raum Krems – Zwettl?
Liebe Frau Tiefenbacher!
Das Forschungsprojekt „Gesundes Museum“ steht noch am Anfang und wird als Pilot im Kunsthistorischen Museum in Wien durchgeführt. Wenn der Leitfaden Ende 2026 fertig ist, werden sich hoffentlich viele Museen in GANZ Österreich als Räume für Hirngesundheit öffnen können. Weitere Informationen siehe Link:https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/bildung-kunst-architektur/departments/kunst-kulturwissenschaften/zentren/kulturen-und-technologien-des-sammelns/forschung/demenzpraevention-mit-kunst-und-kulturvermittlung.html
Ihr ask-Team
Sehr geehrtes Team,
danke, sehr interessant! Möchte mehr erfahren, teilnehmen und bitte um Termine.
Sehr geehrte Frau Engel!
Das Forschungsprojekt „Gesundes Museum“ steht noch am Anfang und wird als Pilot im Kunsthistorischen Museum in Wien durchgeführt. Wenn der Leitfaden Ende 2026 fertig ist, werden sich hoffentlich viele Museen in GANZ Österreich als Räume für Hirngesundheit öffnen können. Weitere Informationen siehe Link:https://www.donau-uni.ac.at/de/universitaet/fakultaeten/bildung-kunst-architektur/departments/kunst-kulturwissenschaften/zentren/kulturen-und-technologien-des-sammelns/forschung/demenzpraevention-mit-kunst-und-kulturvermittlung.html
Ihr ask-Team
Sehr interessantes Projekt, schade, dass es so wie vieles andere nur in Großstädten verwirklicht wird.
Wir freuen uns, dass Sie das auch für eine tolle Idee halten. Das Projekt steht aber noch am Anfang, wenn die Forschung für den Leitfaden abgeschlossen ist, werden sich hoffentlich viele Museen in ganz Österreich anschließen.
Ihr ask-Team