Die IMC Krems hat seit Sommer 2022 mit Ihnen einen neuen Geschäftsführer für Forschung und Innovation, aber auch eine neue Strategie für die kommenden drei Jahre. Ist sie radikal anders, oder gibt es kontinuierliche Leitplanken?
Udo Brändle: Eine qualitätsvolle Weiterentwicklung entsteht aus der wertschätzenden Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Lehrenden, Forschenden, Mitarbeiter*innen sowie Partner*innen. Wir haben unsere Stakeholder mit verschiedenen Formaten in die Strategieerstellung eingebunden. Der rote Faden unserer Werte bleibt: „International. Innovativ. IMC Krems.“. Unsere internationale Ausrichtung zeigt sich in Akkreditierungen, der Integration unserer Wissenschaftler*innen in die Scientific Community sowie der weltweiten Kooperation mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Wir wollen unsere Studierenden zum Sammeln internationaler Erfahrungen inspirieren und holen Studierende und Lehrende aus dem Ausland an unsere Standorte. In den Kernbereichen Wirtschaft, Digitalisierung & Technik, Gesundheit und Life Sciences werden wir als innovative Vorreiterin gesehen, hinterfragen diesen Status quo aber und entwickeln ihn als lernendes Team laufend weiter. Wir haben uns 17 konkrete, messbare Ziele in Bildung, Forschung und Organisation gesetzt. Manche Zukunftsthemen verfolgen wir kontinuierlich, denn sie sind 2025 sicher nicht abgehakt z.B. Future Skills, also was Absolvent*innen künftig brauchen, um zu bestehen. Wir haben eine Strategie, aber keine Glaskugel.
An welche Entwicklungen muss sich eine moderne Hochschule jedenfalls anpassen?
Brändle: Künstliche Intelligenz verändert den Alltag, die Arbeit und die Kommunikation. Wir orientieren unser Handeln an den „Sustainable Development Goals“ und legen Wert auf einen möglichst hohen Impact unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse. Unsere Zusammenarbeit ist geprägt von fachlicher Qualifikation, hohem Verantwortungsbewusstsein und überdurchschnittlichem Engagement, bei Einhaltung ethischer und wissenschaftlicher Standards. Dogmen haben bei uns keinen Platz. Sehr wohl aber Diversität, gelebt als familienfreundliche und inklusive Hochschule, eine Kultur der Offenheit, des Vertrauens und der gegenseitigen Wertschätzung, die es uns erlaubt zu lernen, zu gestalten und zu begeistern. In der Forschung wollen wir interdisziplinäre, fächerübergreifende Zusammenarbeit unterstützen. Unsere Studienangebote und Hochschulservices gestalten wir mit den Erfahrungen aus dem Distance Learning attraktiv und legen einen Schwerpunkt auf Entrepreneurship.
Sie waren zuletzt Dekan der Dubai Business School. Was bringen Sie von dort mit?
Brändle: Forschung und Innovation sind für mich zentrale Elemente, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Aus Dubai bringe ich das Denken mit, anderen Städten um Jahre voraus sein zu wollen und dafür ausgetretene Pfade zu verlassen. Wir wollen anderen Hochschulen voraus sein. Dazu müssen wir innovativ sein und uns auf unsere praxisorientierte Forschung und Lehre konzentrieren.
Wir beleuchten mit ask das Zusammenspiel von Wissenschaft und Kunst, das am Standort Krems gepflegt wird. Wie sehen Sie das?
Brändle: In der Renaissance stand das Wort Kunst für das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Innovativ sein ist für mich ein kreativer Prozess. Wissenschaft ist der Versuch, Ungewissheit zu eliminieren und Klarheit zu gewährleisten. Künstlerinnen und Künstler provozieren diese Klarheiten. Wir leben in einer Welt mit mehrdimensionalen Herausforderungen. Da stößt Wissenschaft auch an Grenzen, und die Kunst gibt durch ihre Offenheit Halt in dieser Komplexität. Das wird in Krems gut vorgelebt.
Astrid Kuffner
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Innovationen, Kreativität F&E sind ein wichtiger Bestandteil des Lebens, würde gerne ein internationales Projekt in diesem Bereich umsetzen, vielleicht können wir dabei zusammenarbeiten!